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Eine Liebeserklärung...

...an Irland, die Iren und irres Golf

Unser eigenes Städte-Porträt über Dublin animierte TOP Magazin selbst, nochmals für eine Woche Insulaner zu werden – diesmal unter sportlichen Aspekten, u.a., weil diese kleine Insel mehr als 400 Golfplätze aufweist (das große Deutschland hat circa 720 Plätze). Zur Heimat von Branchen-krösus Rory McIlroy gehören immerhin die spektakulärsten Plätze der Welt, in einzigartigen Landschaften. Golf ist hier Volkssport, überall mit angenehm-lockerer Atmosphäre, kein Platz weit vom nächsten entfernt und wir brauchten vom Dublin Airport – übrigens ein Schmuckstück – gerade mal 15 (!) Minuten, um abzuschlagen...
450 x 260 km Inselglück für alle – vom Anfänger bis Single-Handicapper. Am besten zwar zwischen April und  Oktober (top Lichtverhältnisse im Herbst!), aber dank der Bodenbeschaffenheit und des warmen Golfstroms auch in den Wintermonaten ideal.
Der zweite Aspekt sind die Iren selbst. Was jeder Einzelne zu allen Tageszeiten und in allen möglichen Lebenssituationen an Freundlichkeit und Herzlichkeit bietet, tut jeder Seele gut. So sehr, dass man sich für die Iren mitfreut, dass es nach dem Wirtschafts- und Finanz-Crash wieder aufwärts-
geht. Jammern kennen Iren nicht. Herrliche Eigenschaft! Und den Humor verlieren sie wohl ebenso wenig wie ihre legendäre Trinkfestigkeit. Sei’s „iren“ gegönnt...
Abschlag – „mondäne“ Kurse mit Schnäppchen-Chancen:
Weltweit sind gerade einmal ein Prozent aller Plätze echte Links-Kurse. Dieser ist zugleich auch einer der Besten: Waterville Golf Links. Im herrlichsten Südwesten am Ring of Kerry und über 100 Jahre alt. 6698 Meter lang und die Nr. 3 im aktuellen Ranking von GOLF WORLD der „Top 100 Courses“ Irlands. Vom Meer umgeben, ganzjährig bespielbar und für „Early Birder“ mit 120 statt 150 Euro gerade noch erschwinglich.

Der Ryder Cup Platz des The K Club  am Fluss Liffey, circa 30 Minuten von Dublin, gilt als einer der spektakulärsten Europas. Jedes Loch eine Herausforderung! Ein Parkland-Kurs, entworfen vom siebenmaligen Major-Sieger Arnold Palmer, der auch Asse reizt, u.a. 2006 beim Ryder Cup und elf Mal bei den European Open. Im (milden) Oktober/November mit Abschlag vor 9 Uhr ein Schnäppchen: nur 80 statt der sonst 300 Euro Greenfee.

Die 18 Loch des Tralee Golf Clubs, auch von Arnold Palmer designt, bestechen durch pittoreske bergige Landschaft mit Burgen, unvergesslichen Atlantik-Blicken und dem Strand, an dem der Filmklassiker „Ryan´s Daughter“ gedreht wurde. Für Profi-Golfer Kevin Stadler z.B. die
Nr. 1! Von Mai bis September mit Abschlag vor 9 Uhr „nur“ 155 statt 185 Euro...

Der Par-72-Platz Old Head Golf Links in der Grafschaft Cork auf einer kleinen Halbinsel ragt 3200 Meter in den Atlantischen Ozean, davon neun Löcher des atemberaubenden Links-Kurses an Klippen bis zu 100 Meter – mit unvergesslichen Meeresblicken. Einer der prestigeträchtigsten und berühmtesten Plätze der Welt. Vergünstigte Greenfees für 135 Euro in der Nebensaison ab 14.30 Uhr, in der Hauptsaison ab 16 Uhr.
Royal County Down in Nordirland 45 Autominuten von Belfast – einer der schönsten Links-Kurse der Welt – mit Top-Blick vom Murlough Naturreservat auf den Atlantik, die Dundrum Bay und die Mourne Mountains. Die „bärtigen“ Bunker sind weltberühmt – inkl. Dünengras, Rotschwingel und Heidekraut. Unglaublich: Der Platzrekord mit 66 Schlägen des Iren Jimmy Burren aus 1939 (!)
wurde nie getoppt...! Mai bis Oktober wochentags 262 Euro...

...aber auch Top-Plätze für 35 Euro!
Dublin ist eine faszinierend-pulsierende Stadt der 1000 Pubs, der Rock-Stars, des „Wassers des Lebens“ (oder auch Whiskeys), des Guinness, der Google-Branche, großer Schriftsteller wie James Joyce, Oscar Wilde oder Samuel Beckett (nach dem die moderne Bridge in Form einer Riesenharfe genannt wurde). Eine Stadt der Lebensfreude – und des Golfsports. In fast jeder Ortschaft Plätze, die für die Iren normal sind, bei uns als „top“ eingestuft werden würden, und für fast unglaubliche 35 Euro Greenfee echte Geschenke waren. Wie die Gastfreundschaft der Iren...

Beispiele: Balbriggan („town of small hills“) bei Blackhall nur 15 Minuten vom Airport, einer von 12 (!) Clubs innerhalb von 5 Meilen. Abwechslungsreicher Naturplatz vergleichbar mit „Egmating“ bei München. Wer Loch 4 über 391 m Par spielt, ist ein Ass. Wir zahlten 35 Euro...! www.balbriggangolfclub.com
Extraordinär, schier unglaublich, außergewöhnliches Layout, aber „spielbar“: der 100-jährige Howth GC mit Blick auf Dublin Bay. Man spielt rund um Felsen auf Löchern mit lustigen Namen. Nur fünf Greenkeeper haben alles im Griff. 35 Euro – wie Discount-Golf. www.howthgolfclub.ie

Padraig Harringtons Heimat: Stackstown GC in Rathfarnham mit 1a-Weitblick über Dublin, weil schon anfangs der Berge. Daher zu Fuß sportlich-anspruchsvoll.
Unbedingt erleben sollte man Harringtons Trophäen-Museum, das am besten von Clubwirtin und Harrington-Tante erklärt wird. Auch ein Erlebnis: der „Pro Shop“. Inhaberin Lucie kennt alle 1200 Mitglieder mit Namen...  www.stackstowngolfclub.ie

Beech Park GC, 20 Autominuten vom berühmten K-Club und nicht weniger inte-ressant, trotz vieler gerader Bahnen absolut empfehlenswert, Top-Zustand, witziger Pro Shop, super Küche. TOP-Tipp: Barberstown Castle – ein tolles, urig-typisches Hotel (mit 60er-Jahre-Jaguar vor dem Eingang) in Straffan/Kildare. Eric Clapton verkaufte sein Schloss-Hotel an Kenneth C. Healy, der gottlob die drei Gebäude-Epochen erhielt. Riesen-Zimmer mit Antiquitäten für ca. 100 Euro/Nacht inklusive Kamin-Atmosphäre. www.barberstowncastle.ie  

Ich könnte noch Kilometer schreiben – aber fliegen’s die zwei Stunden am besten selbst mal hin... Vorab-Hilfe: www.irland.com oder failteireland.ie (fáilte bedeutet „welcome“).
Und: Sláinte! – Cheers, Good health oder auch: Prost! Auch wenn’s meinem Handicap schadete – was soll’s? Wichtig war: Iren ist menschlich...!

Conny Konzack

 

 

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