Golfpark Aschheim
Der Name ist Programm: Der „Park“ blüht...
Darüber freuen sich die Golfer, so mancher Bayern-Star, aber auch Schwäne, Biber, Fasane & Co – und die Greeenkeeper! Mit kleinen Ausnahmen...
In der Gunst der deutschen Sportler steht Golf immer noch an 8. Stelle, zwar hinter den Reitern, aber noch vor Schwimmern und Skiläufern. Und Bayern ist mit 138 000 Spielern immer noch die Nr. 1 aller Bundesländer (vor Nordrhein-Westfalen/ 133000). Dabei glänzt am weiß-blauen Golfer-Himmel ein Sternchen seit Jahren strahlender denn je – der Golfpark Aschheim im Münchner Nordosten. Die früher etwas belächelte 9-Loch-Anlage entpuppte sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem Schmuckkästchen und schaffte es dank umsichtiger Mitglieder, zunehmenden Greenfee-Spielern und vor allem einem effektiven Management, selbst bei verwöhnten Golfern zu einem Top-Platz in der Hitliste der 64 Golfplätzen rund um München zu werden. Die Manager Jochen Hornig über Neuerungen und Wissenswertes zur Saison 2016:
Golf im Münchner Osten ist stark vom GP Aschheim geprägt: Was ist so "cool" am Golfpark aus der Sicht des Managers?
Aschheim ist eine dynamische, anspruchsvolle und herausfordernde Anlage, die sich in den vergangenen Jahren innerhalb Bayerns und auch Deutschlands trotz des rückläufigen Golfmarkts in vielen Bereichen zu einer Vorzeige-Anlage entwickelt und etabliert hat. Ich freue mich jeden Arbeitstag aufs Neue, den Golfpark zusammen mit meinen Beiräten und dem Team noch besser zu machen. Hierzu haben wir in Aschheim im Vergleich zu vielen anderen Golfclubs auch die nötigen Freiräume und die Kontinuität, um lösungsorientiert zu arbeiten. Richtig "cool" finde ich es, wenn unsere Mitglieder und Mitarbeiter stolz auf "ihre" Anlage sind.
Nach vielen Platz-Neuerungen in den letzten Jahren – was ist heuer neu im Golfpark?
Wir haben in diesem Winter die nächste Renovierungsstufe in der Gastronomie gezündet. So wurde nach der Erneuerung der Böden in den vergangenen Jahren die Bar umfangreich renoviert und die Terrassen-Bestuhlung erneuert. Im nächsten Winter dann in der letzten Stufe voraussichtlich noch die Tische und die Stühle in der Gastro. Ansonsten haben wir in diesem Winter wieder fleißig an den "kleinen Details" geschliffen: So können sich die Mitglieder und Gäste u.a. über knapp 12 neue Parkplätze vor dem Clubhaus freuen. Das war auf Grund der gestiegenen Popularität unserer Anlage einfach notwendig. Ein weiteres arbeitsintensives Projekt war die Umstellung unseres CI - unsere Cooperate Identity erhielt ein z.B. ein neues Logo – bis spätestens Mitte Mai sollte alles abgeschlossen sein.
Personell haben wir mit Vincent Weinzettel einen neuen Mitarbeiter, der den Bereich Sport, Turniere und Vertrieb betreut. Er hat sich mittlerweile in die Themen seines Vorgängers Jens Jöckel eingearbeitet, der uns nach vielen erfolgreichen Jahren in seine hessische Heimat verlassen hat.
Auch bei den Golflehrern kam es in diesem Winter zu einer Veränderung: Mit der amtierenden deutschen Meisterin der Golflehrerinnen, Veronica "Vroni" Fischer, sowie Niko Rummenigge konnten zwei absolute Hochkaräter für den Golfpark gewonnen werden.
Viele Sportanlagen haben Gastro-Probleme: Heinz Wernitznig ist im Golfpark eine Konstante und macht seit vielen Jahren alles richtig – was ist sein Erfolgs-Rezept?
Er liefert einfach konstant sehr gute Qualität bei den Speisen ab. Auch ist er für den Golfpark eine zuverlässige Komponente, auf die man sich als Clubmanager im Bereich der Event- und Turnierplanung verlassen kann. Golf-Gastronomien sind aufgrund des Saisongeschäfts, der nicht planbaren Witterung und auch der zum Teil extrem anspruchsvollen Kunden eine absolute Herausforderung, woran auch schon viele Top-Gastronomen gescheitert bzw. verzweifelt sind.
Der Zuwachs an Golfern in den letzten Jahren hat in Aschheim einen 8-Minuten-Startrhythmus erwirkt – mit Erfolg?
Nachdem 2009 und 2010 mit knapp 40000 Runden im Jahr Höchstwerte erreicht wurden, war es danach ruckläufig und stagnieren seit 2014 auf einem Niveau von 32000 bis 35000 Runden. Durch attraktive Gäste-Tarife in den weniger beliebten Randzeiten konnten die bei Mitgliedern beliebten Kernzeiten deutlich entlastet und somit die Nachfrage gleichmäßiger verteilt werden. Bezüglich des Startzeiten-Taktes hat sich die 8-Minuten-Regelung etabliert, da somit mehr Startzeiten für alle Golfer über den Tag verteilt buchbar sind. Dies kann natürlich zu absoluten Spitzenzeiten zu vereinzelten Staus auf dem Platz führen. Eine Rückkehr zur 10-Minuten-Taktung würde erfahrungsgemäß daran nicht viel ändern. Erst ab einem Intervall von 20 Minuten würden Staus verhindert werden. Dies würde aber damit einhergehen, dass man das Angebot an verfügbaren Startzeiten um mehr als die Hälfte reduzieren müsste, und somit viele gar keine Startzeit mehr bekommen würden.
Auf welche Highlights freut sich der Manager 2016?
Im sportlichen Bereich besonders auf die Clubmeisterschaften und die erstmalig im Golfpark stattfindende Deutsche Meisterschaft der Gehörlosengolfer. Auch fiebere ich mit unseren Mannschaften mit und drücke die Daumen, dass die sportlichen Ziele erreicht werden. Ansonsten ist unser Turnierkalender mit vielen kleineren und größeren Sponsoren-Highlights gespickt, da ist für jeden etwas dabei....
Die Bayernstars Thomas Müller und Robert Lewandowski wurden im GP gesichtet – Fussballer haben offenbar nicht nur Füsschen, sondern auch Händchen...
Wir freuen uns natürlich, dass uns in letzter Zeit vermehrt auch Spieler vom FC Bayern entdeckt haben. Dies spricht ja für die Qualität der Anlage, wenn sich die Jungs hier wohlfühlen – und zwar ohne, dass man ihnen aufgrund ihres Namens Rabatte einräumt. Aber zum Wohlfühlen gehört natürlich auch, dass die Spieler hier ihre Freizeit ohne größere Belästigungen genießen können. Daher: einfach alle nett und respektvoll behandeln, egal ob der Flightpartner jetzt Müller oder Maier heißt....
Wie hat sich das Verhältnis Golfpark – Gemeinde unter dem neuen Bürgermeister entwickelt?
Wir sind weiterhin über die Unterstützung der Gemeinde Aschheim sehr dankbar, die im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden die positiven Aspekte einer gepflegten und beliebten Golfanlage wertschätzt. So steht auch der neue Bürgermeister Thomas Glashauser voll hinter den einzelnen Projekten, z.B. Kommanditanteile für Jugendliche und Senioren, Unterstützung Jugend Förderverein und Renovierung der Fasanenallee) und steht damit seinem Vorgänger Helmut Englmann, der Großes für den Golfpark geleistet hat, in keiner Weise nach. Wir hoffen natürlich alle, dass dies auch in Zukunft weiterhin so sein wird.
Worauf sind Sie besonders stolz? Jugendarbeit, Range,...
...auf Golfer, die den Golfpark mit einem Lächeln verlassen.
Und was sagt Head-Greenkeeper Günther Maier zu Saison-Beginn?
War der milde Winter für die Natur eines Golfplatzes eigentlich von Vorteil?
Es gibt daran positive Aspekte. So konnten wir u.a. den ganzen Winter auf dem Platz ohne größere Schneepausen arbeiten. Es gibt aber auch negative Aspekte: Durch sehr tiefe Temperaturen ist eine bessere Bodenbelüftung möglich. So bricht durch "Frostgare" das Bodengefüge auf und die Luft kommt besser ran. Darüber hinaus ist ein kalter Winter für die Schädlingsbekämpfung von Vorteil. Dies hat uns heuer gefehlt.
Wie haben sich Fauna & Flora entwickelt?
Der Golfpark München ist mittlerweile eine absolute Oase – eine von Münchens "grünen Lungen". Dies sieht man auch an der Auszeichnung Golf und Natur "Gold", die uns im letzten Jahr verliehen wurde und auf wir alle stolz sein dürfen.
Im April wurden schon Schwäne und ein Biber gesichtet: „spielen“ die mit, finden sie genug Ruhe - und welche Tiere sehen die Frühaufsteher der Greenkeeper noch?
Wenn die Schwäne und der Biber sich nicht wohl fühlen würden, hätten sie sicherlich schon die Flucht ergriffen. Darüber hinaus stehen sie auch unter meinem persönlichen Schutz. Frühaufsteher können u.a. bei uns Füchse, Rehe, Mader, Bussarde, Habichte, Pirole, Buntspechte, Fischreiher und unser Wappentiere Fasane bewundern. Und das alles am Rande einer Großstadt!
Warum muss immer wieder aerifiziert werden, und was sollte auch der Golfer über Fairways und Grüns wissen?
Wie der Mensch, so braucht auch ein gesundes und sattes Grün Luft zum Leben. Dadurch wird die Wurzelbildung und die Wasserdurchlässigkeit gefördert. Auch ein möglicher Pilzbefall kann reduziert/verhindert werden. Würden wir diese Maßnahmen unterlassen, würden die Grüns vermosen, veralgen und verfilzen und daran hätte wahrscheinlich kein Golfer eine Freude.
Sind Golfer in Aschheim eigentlich brave Pitchgabel-Benutzer oder muss zu Jahresende der Krampus tadeln?
Bei manchen Pitchgabel-Verweigeren würde ich mich schon freuen, wenn denen der Krampus am Ende des Jahres mal die Leviten liest. Denn jede nicht ausgebesserte Pitchmarke ist bei unseren sehr tief gemähten und schnellen Grüns ein dauerhafter Schaden und trübt den Spielspaß für nachfolgende Spieler.
Ist die heutige Golfer-Generation generell gut geübt im Umgang mit Pitchgabeln, Divots und Platz-Erhalt?
Ein Großteil sicherlich schon. Es stören leider zwei Arten von Fehlverhalten: die generellen Verweigerer, die keinerlei Pitchmarken und Divots ausbessern und die, die es falsch tun. Auf unserer Homepage gibt es eine super Anleitung von unseren Greenkeepern im Golf und Natur Bereich, wie es richtig geht.
Was wünscht sich ein erfahrener Greenkeeper von Mitgliedern und Gästen am allermeisten?
Mehr Rücksichtsnahme auf das Personal und respektvollen Umgang miteinander. Am meisten ärgern sich meine Mitarbeiter darüber, dass sie bei ihrer Arbeit durch rücksichtslose Golfer oft und regelmäßig gefährdet werden. Und was die Schonung des Platzes betrifft wünsche ich mir vor allem, wie erwähnt mehr Einsätze von Pitchmarken und öfteres Ausbessern von Divots...
Interviews: Conny Konzack