Caledonia "Putting Performance Center" Eröffnung
Eine neue Dimension für bessere Putts
Auch wenn sie sieben Jahre her ist, es ist immer noch eine der unglaublichsten Stories des Golfsports: Am 5. September 2010 war Jim Furyk aus Pennsylvania – damals schon 18 Jahre einer der besten auf der Tour – nach Runden von 66, 73 und 71 bei der Deutsche Bank Championships TPC Boston in Norton, Massachusetts, mit seinem Belly-Putter nicht mehr so happy und kaufte sich am Abend vor der Finalrunde bei „Joes & Smith Discount Pro Golf Shop“ nach 18 Uhr noch rasch einen Second Hand-Putter. Für 39 Dollar. To cut a long story short: Er kaufte einen gebrauchten Putter der US-Firma Yes, Model Sophia. Einfach, weil der ihm gefiel... Irgendwie kommt uns Amateuren das sympatisch vor, oder? Der Clue an „Furyks’s Fantasie Story“: Jim Furyk gewann damit sowohl die Gesamtwertung der Tour Championships als auch den FedEx Cup – und damit satte 11,35 Millionen Dollar... seiner guten Putt-Technik sei Dank!
Zeitblende: Am 27. März 2017 eröffnete in dem kleinen Ort Hirschberg bei Heidelberg mitten in einem Industriezentrum Deutschlands erstes Hightech "Putting Performance Center“ sowohl für Links- als auch Rechtshänder. Ein nur 250 qm kleines Gebäude, aber vollgepackt mit Hightech – alles zugunsten besserer Putts. Und auch jeder Amateur weiß: Es ist nun mal der wichtigste Schlag im Golfsport – und für die Profis galt schon seit je her: Drives for the show, putts for the money...
Die Brücke zwischen Jim Fury und Hirschberg ist schnell erzählt: Nicht unbedingt nur der Putter selbst, sondern die Putt-Technik zählt. Jim Furyk besaß sie schon immer... aber: Man kann sie heute viel akribischer ermitteln, analysieren und regelrecht erlernen. Jeder Amateur weiß um die Wichtigkeit der letzten Schläge auf jeder Bahn. Sind’s bei Ihnen öfters mehr als zwei, sollten Sie unbedingt weiter lesen...
Im Putting Performance Center des positiv golf-verrückten Zahntechnik-Profis und Caledonia-Gründers Claus-Peter Maier, der selbst mindestens so gut puttet wie er „badensert“, war bei unserem Treffen European Tour Player Bernd Ritthammer, 30, zugegen, der sein zehntes Profi-Jahr gerade mit drei Siegen beendet hatte. Sein Bekenntnis: „Auch unter uns Profis ist das Putten immer ein großes Thema, weil wir wissen, dass die Technik immer wichtiger und die Grüns weltweit immer besser werden. Aber ich bin immer wieder erstaunt über die Tatsache, dass die meisten Kollegen im Gegensatz zu allen anderen Schläger ihren Putter nicht fitten lassen und Putter von der Stange nehmen. Vielleicht aus Bequemlichkeit, weil bei jedem Profiturnier so viele Anbieter dabei sind... aber nachdem ich jetzt selbst bei Caledonia erstmals ein Putter-Fitting gemacht habe, weiß ich, wie wichtig all‘ die Parameter sind, die dazu gehören, wie Loft und Lie, Grind und Gewicht, etc. Nicht nur bei den Eisen und Hölzern, auch beim Putter muss alles passen. Mit meinem gefitteten Model Viper fühle ich mich einfach besser und wohler und meine drei Siege 2016 verdanke ich sicherlich auch meiner optimierten Putt-Qualität, denn eine Putt-Verbesserung meines Tour-Durchschnittes von 0,3 bedeutet bei uns Profis Welten! Es geht ja bei uns in erster Linie ums Ausmerzen von möglichst vielen Fehlerquellen ...“
Und dann sprach Bernd Ritthammer aus, was auch jeden Amateur und Hobbyspieler betrifft: „Das Putten ist das letzte Resort im Golfsport, das endlich professioneller wird, nachdem sich die meisten Spieler jahrzehntlang überwiegend für immer neuere und bessere Driver interessiert haben.“ Kennen wir auch irgendwie..
Der Putt-Professor tüftelte mit
Auch in Hirschberg dabei war Dr. Paul Hurrion. Der „Putt-Professor“ aus Birmingham ist Erfinder der weltweit anerkannten Analyse-Software namens „Quintic“, die im Hirschberger „Putting Performance Center“ installiert wurde. Mit Hightech und vier Highspeed-Kameras, millimetergenau vermessener 12 m Putting-Bahn (beidseitig für „Linke“ und „Rechte“) und ausgetüfteltem Licht-System. Nichts bleibt hier im Verborgenen, weder Treff(un)genauigkeiten, Abweichungen vom idealen „roll“, An-und Abwinkelungen des Putters beim Treffpunkt, Augenhöhe zum Ball oder die richtige Auswahl der diversen „Putter-Zutaten“ am Konfigurator. Wie beim Autokauf...
Robbie Sowden, Direktor Sales & Marketing bei Caledonia und selbst ein exzellenter Ex-Pro: „Nicht der Spieler wird bei unserem Fitting verändert, sondern der Putter wird ihm angepasst. Das Herzstück unserer Analyse und des Fittings ist, den Putter auf den jeweiligen Schwung einzustellen.“ Besonders für ältere Golfer ein Segen, weil sich ja nun mal unser Körper mit zunehmendem Alter unschwer verbessern lässt...!
Fitting-Pro Thore Bienas von Caledonia dient zu alldem ein umfangreicher Baukasten von Einzelteilen, verschiedenen Köpfen, Gewichten, Griff-Modellen und diversen Schlagflächen von glatt bis „gegroovt“ – man tastet sich quaisi so lange zum „perfect putter“ heran, bis jeder individuelle Schläger für den jeweiligen Golfer ermittelt ist.
Interessantes verriet Bernd Ritthammer über seine persönliche Putt-Philosophie:„Wir Profis müssen ja unseren Ball markieren, damit im Streitfall keine Unsicherheit aufkommt. Früher hatte ich auch Linien drauf, die ich in Richtung des Loches ausrichtete. Heute reicht mir ein markierter Punkt in einem Dimple des Golfballes – manchmal nutze ich aber selbst den nicht mehr und konzentriere mich nur auf einen einzigen, gar nicht markierten Dimple – und ich habe festgestellt, dass die Konzentration auf den Ball damit bei mir insgesamt größer wurde.“
Auch der Autor mit seinem „lausigen“ Handicap von 17 freute sich über sein erstes Putter-Fitting, weil in den zwei Stunden sowohl Schläger als auch die Technik optimiert wurden: „Es waren nach ungefähr 15 verschiedenen Drivern und vier kompletten Golf-Sets in 18 Jahren die besten 75 Euro, die ich je in mein Golfspiel investiert habe...!“
Conny Konzack