Hoffnung für Krebskranke

 

 

 

In München wurde das neueste Bestrahlungsgerät vorgestellt

Professoren und Ärzte aller Fachrichtungen gratulierten, eine prominente Ex-Sportlerin, die selbst Krebs hatte, bekam Ovationen und Vertreter aller Glaubensrichtungen gaben ihren Segen – für alle Menschen: Die Einweihung der deutschlandweit neuesten Tumor-Bestrahlungseinheit in der Strahlentherapie Pasing war ein informativer „Feier-Abend“ voller Hoffnung.

Rund 100 Experten und Gäste beglückwünschten den Münchner Strahlentherapeuten Dr. Peter Stoll dafür, dass er nach fast dreijähriger Vorbereitung nun endlich jenen „Krebs-Killer“ präsentieren konnte, der betroffenen Patienten künftig mehr Hoffnung auf Heilung gibt.

Dr. Stoll, Leiter der Strahlentherapie München-Pasing: „Unser Linear-Beschleuniger der allerneuesten Art bietet die technisch derzeit beste Versorgung für Krebs- und Schmerzpatienten und hat schon jetzt unsere Erwartungen hinsichtlich der Präzision übertroffen, mit der Tumore bestrahlt werden – dank einer für kürzere Zeit höheren Strahlendosis und einer exakteren Positionierung des Patienten, gelingt es noch besser als bisher, benachbartes gutes Gewebe zu erhalten. Insbesondere Lungen- und Prostatakrebs-Patienten profitieren davon, aber auch bei allen anderen Krebspatienten, bei denen eine Bestrahlung sinnvoll ist, ist es nun einfacher, den Tumor noch präziser zu beschreiben."

Das neueste Gerät namens „TrueBeam" befindet sich im Untergeschoss des Helios Klinikums München West in Pasing – mit zwei Meter dicken Wänden! Kosten: Über 2 Millionen Euro.

Tief beeindruckt zeigte sich Ex-Ski-Ass Michaela Gerg, 54, die vor 20 Jahren – kurz nach der Geburt ihres Sohnes – selbst an Schilddrüsenkrebs erkrankte und deren Mutter mit nur 61 Jahren an Krebs verstarb: „Die Gefühle, die ein Krebskranker empfindet, sind fast unbeschreibbar. Umso mehr muss man jeden technischen Fortschritt begrüßen, der im Kampf gegen den Krebs erzielt wird.“ Michaela Gerg, Gründerin der Stiftung „Schneekristalle“, hielt einen emotionalen Vortrag, der die Gäste sichtlich berührte… Danach gaben katholische, evangelische, muslimische und jüdische Glaubensvertreter direkt an der Bestrahlungseinheit ihren Segen. Steven E. Langnas von der israelitischen Kultusgemeinde München: „Am liebsten wäre mir, wenn das neue Gerät überhaupt nie benutzt werden müsste – aber die Realität sieht nun leider einmal anders aus.“

www.strahlentherapie-pasing.de

 

 

Eine neue Dimension im Kampf gegen den Krebs

Die Strahlentherapie München Pasing erhielt die modernste Bestrahlungseinheit Deutschlands. Leiter Dr. Peter Stoll im Interview:

Die Strahlentherapie München-Pasing wartet mit guten Nachrichten im Kampf gegen den Krebs auf. Was kann ein Krebs-Patient nun erwarten?

Wir haben unsere Praxis mit einem der besten und modernsten Geräte optimiert und das absolute High End-Gerät einer amerikanischen Firma namens Varian TrueBeam gekauft – diese Bestrahlungseinheit hat einige Features, die es in Deutschland so noch nicht gab. Damit baut die Strahlentherapie Pasing die Versorgung von Krebs- und Schmerzpatienten auf dem technisch derzeit höchsten Niveau aus. Der deutsch- landweit erste Linear-Beschleuniger mit iterativem Bildgebungs- verfahren übertrifft bereits jetzt alle Erwartungen der Ärzte hinsichtlich der Präzision, mit der der Tumor bestrahlt wird.

Welchen Vorteil genießt der Patient dadurch?

Mit dem neuen Gerät ist es möglich, in kürzerer Zeit eine höhere Strahlendosis zu verabreichen und durch exaktere Positionierung des Patienten benachbartes Gewebe besser zu schonen als bisher. Für die Patienten, die in dem neuen Varian TrueBeam behandelt werden, fällt die Sitzungsdauer je Bestrahlung deutlich kürzer als bisher aus.

Welchen Krebskrankheiten kann man durch die neueste Bestrahlungseinheit am meisten entgegen wirken?

Insbesondere Lungen- und Prostatakrebs-Patienten profitieren von dem sogenannten Goldmarker-Tracking, denn Tumore in diesen Regionen bewegen sich während der Bestrahlung. Mit dem Verfahren können kleine Markierungsstifte, die vorher schonend in den Tumor eingebracht wurden, von dem Gerät selbstständig gefunden werden, sodass die Strahlführung während der Bestrahlung nachjustiert wird. Wir können jetzt den Tumor noch besser ausrechnen und ihn noch genauer sehen, was insbesondere für Prostata-Patienten von Vorteil ist. Aber auch bei allen anderen Krebspatienten ist der Tumor einfach noch präziser zu beschreiben. Ziel ist es, den Tumor in einer möglichst hohen Dosis zu bestrahlen, während die umgebenden Organe geschont werden – und idealerweise keine Nebenwirkungen entstehen.

Vor dem Helios Klinikum München West, in dem Ihre Strahlentherapie beheimatet ist, wurde eine Art Bunker gebaut...

...ja, das neue Gerät befindet sich tatsächlich in einem Bunker in der Erde, zum größtmöglichen Schutz und neben unserer Praxis im Untergeschoss des Klinikums. Die Praxis selbst wurde trotzdem möglichst hell gestaltet. Man sieht gar nicht, dass die Decke über dem Hightech-Strahlengerät alleine zwei Meter Dicke aufweist ist. So etwas wird ja genauestens vom Landesamt für Umwelt geprüft und genehmigt. Auf Sicherheit wird allergrößten Wert gelegt! Die Angst der Menschen vor Strahlen kann man ja nachvollziehen...

Wer trug die immensen Kosten dieses Hightech-Gerätes von über eineinhalb Millionen Euro?

Die Tatsache, dass dieses Top-Gerät erstmals in Deutschland und zudem in München im Helios Klinikum in Betrieb ist, beruht auf Eigeninitiative meiner Praxis, worauf wir ehrlich gesagt auch etwas stolz sind. Wir haben sehr viel Geld investiert, haben aber auch sehr gute Kooperationspartner.

Kann ein Patient nun erwarten, dass seine Krankheit noch besser erfasst wird?

Ja, denn bisher war es ja schon immer das Problem gewesen, bei der Behandlung einen präzisen Strahl zu gewährleisten. Das neue Gerät schafft das mit einer besonders hohen Bildgebung. Der Patient soll aber auch jetzt immer über alle Optionen aufgeklärt werden – und kann dann entscheiden, welche Behandlungsmethoden er bevorzugt. Ob beim Brustkrebs, der häufigsten Krebsart bei der Frau oder beim Prostatakarzinom, der häufigstes Krebsart beim Mann.

Haben Tumore generell eigentlich zugenommen?

Leider ja, das hat natürlich seine Ursache auch maßgeblich darin, dass die Menschen immer älter werden. Aber auch junge Menschen aller Altersgruppen werden immer mehr betroffen, deshalb ist eine moderne, zielgerichtete Medizin immer notwendiger geworden.