Show auch ohne Snow
Zugegeben: Es war schon ein bissl ungewohnt, die edlen Polo-Pferde im Matsch galoppieren zu sehen. Vor allem für diejenigen, wie unser TOP Magazin-München-Team, die schon alle Snow Polo-Turniere in Reith bei Kitzbühel erlebt hatten. Meist bei viel Schnee und vor sonniger Kulisse mit dem Wilden Kaiser im Hintergrund. Faszinierende Bilder, die um die Welt gingen.
Und jetzt: No Snow, aber nicht weniger Show. Keine Frau Holle, die die Reither Wiese bei Münichau in eine weiße Zauberwelt einhüllte. Und dennoch: Gerade das 20. Polo-Event in Kitzbühel zeigte:
Wenn man selbst bei „Sommer-Look“ ein Snow Polo-Turnier mit Sport & Stimmung hinkriegt, dann auch unter allen Bedingungen. So jedenfalls die Äußerung von Reto Gaudenzi, dem Polo-Pionier in Kitzbühel und Vater des Veranstalters Tito Gaudenzi (der selbst im Bendura-Bank-Team mitspielte). Und beide, Vater und Sohn, ließen auf Top Magazin-Anfrage die Katze über eine Frage aus dem Sack, die wir schon vor der Pandemie gestellt hatten: „Ja, es wird künftig in Kitzbühel einen Sommer- und einen Winter-Event geben“, bestätigte Tito Gaudenzi, der auch schon mit Kitzbühels Tourismus-Obmann Christian Harisch genau darüber gesprochen hatte – und das „Go“ bestätigte. Gaudenzi ergänzte: „Wir denken daran, das Sommer-Turnier innerhalb einer Woche mit dem St. Moritzer Turnier zu veranstalten - dann zieht halt der ganze Tross in einer Woche um!“
Beim 20. Sport- und Society-Event in der Tiroler Metropole wurde das VIP-Zelt wieder einmal zum Partyzelt: 700 Gäste genossen am Samstag das Polo-Dinner und gute Musik, feierten mit der Band Cookies and Cream die 1a- After-Dinner-Stimmung. Der DJ des Turniers, DJ Erok, krönte das 20. Jubiläum des Bendura Bank Snow Polo World Cups mit seinen signature beats.
Schon tagsüber wurde nicht nur Polo gespielt, sondern auch „Business“ besiegelt. So traf sich z.B. Kempinski-Hoteldirektor Gerhard Bosse (Kempinski Hotel Das Tirol in Jochberg) mit Bodvár Hafström, dem Erben und Eigner der edlen südfranzösischen Rosé-Wein & Spirituosen-Dynastie „Bodvár“, die unter diesem Namen auch im Vorjahr als Newcomer gleich Titelträger im Poloturnier wurde. Der Schwede aus Stockholm traf in Gerhard Bosse einen Weinkenner, der für Kempinski schon in vielen Ländern Direktor war. Zuletzt fünf Jahre in China. Davor u.a. in St. Petersburg, Belek, Abu Dhabi - jetzt ist er „Tiroler" und begrüßt übrigens auch die Sommer-Idee der Polo-Pioniere.
Das Sportliche kam natürlich nicht zu kurz: Den Finaltag eröffneten der junge Henrique Schalldach (Team Engel & Völkers) und Sebastian Schnebergers Team Veuve Clicquot, im Spiel um Platz 7. Den Bodvar Rose Cup entschied das Team des deutsch-Brasilianers in den Farben von Engel & Völkers mit 7 zu 5.5 für sich. Spannung gab’s um den 3. Platz im Casablanca Cup zwischen dem Team World Polo League um Peter Cromm und dem Mackage-Team des Briten Hugo Baldwin, das 9 zu 8.5 gewann.
Im großen Finale zum 20. Bendura Bank Snow Polo World Cup trafen Team Intocast mit dem österreichischen Kapitän Matthias Normann, Micky Duggan und Martin Juaregui und das Team des Titelsponsors Bendura Bank aufeinander, die bis dahin alle Spiele gewonnen hatten. Philip de Groot, Adrian Laplacette und Tito Gaudenzi gaben alles, um den Sieg zum 20. Geburtstag perfekt zu machen, doch war Matthias Normanns Team stärker und gewann klar mit 10 zu 7. Die Decke des Kitzbühel Country Club für das Best Playing Pony gewann Batucada, geritten von Martin Juaregui (Team Intocast), der selber auch zum MVP (Most Valuable Player) erklärt wurde.
Die Veranstalter freuten sich trotz des Grüns rund um die Polo-Area über 10.000 Besucher. Tito Gaudenzi: „Was wir hier mit dem Tourismusverband Kitzbühel und der Bendura Bank trotz der Bedingungen geschaffen haben, ist ein Zeichen dafür, dass man gemeinsam alles schaffen kann und wir ein unfassbares Team sind. Wir freuen uns schon auf die nächsten 20 Jahre...! Außerdem beginnen jetzt schon die Planungen für das erste Sommer-Turnier in Kitzbühel.“
Text: Conny Konzack
Fotos: Reinhardt & Sommer